Indischer Generalkonsul besucht indische Auszubildende an der Gewerbeschule
Im Rahmen seiner dreitägigen Reise innerhalb Baden-Württembergs besuchte der indische Generalkonsul Mohit Yadav in Begleitung des Bundestagsabgeordneten Dr. Christoph Hoffmann die Lörracher Gewerbeschule. Zusammen mit dem Landesinnungsmeister Joachim Lederer sowie mit Nora Gäng von der Handwerkskammer Freiburg nahm die Delegation zunächst an einer Führung innerhalb der Werkstätten der hiesigen Nahrungsabteilung teil. Dabei erläuterten die dreizehn indischen Auszubildenden, die mittlerweile seit neun Monaten an der Gewerbeschule Lörrach das theoretische und fachpraktische Rüstzeug für ihre Ausbildung im Fleischerhandwerk erhalten, die einzelnen Arbeitsplätze und Prozesse im Rahmen der Fleischverarbeitung. Exemplarisch führten sie vor, wie ein in Deutschland sehr beliebtes Produkt – die Roulade – hergestellt und in den Verkauf gebracht wird.
Neben dem Einblick in das praktische Wirken der Auszubildenden erkundigte sich der Generalkonsul sehr genau nach den mitunter sprachlichen Zugangsvoraussetzungen, die von Seiten der Personalvermittlungsagentur sowie von staatlicher Seite an eine Teilnahme an dem Ausbildungsprojekt gestellt würden, sowie nach den individuellen Hintergründen der indischen Schülerinnen und Schüler und ihrem Wohlbefinden in Deutschland. Die Auszubildenden berichteten mit Freude auf Englisch aber auch auf Deutsch und machten übereinstimmend deutlich, dass ihnen die Ausbildung in Deutschland nicht nur Spaß mache, sondern sie darin eine große Chance für ihr Leben sehen würden.
Der indische Generalkonsul freute sich darüber hinaus, mit Joachim Lederer einen ‚Visionär und Pionier der Partnerschaft‘ zwischen der Handwerkskammer Freiburg und der indischen, weltweit agierenden Personalvermittlungsagentur „Magic Billion“ leibhaftig zu treffen. Lederer beschrieb dabei das Verhältnis zu seinen indischen Auszubildenden als innig und nahezu familiär – dies benötige es auch, da mit der Ausbildung der indischen Fleischerhandwerker und mit dem Umstand, dass hierfür die Menschen ihre Heimat und Familien für eine unbestimmte Zeit verließen, auch eine besondere Herausforderung auf Seiten aller an deren Ausbildung Beteiligter erwachse. Dies unterstrichen auch die Lehrkräfte der Nahrungsabteilung, denen der interkulturelle Austausch – auch weit über das eigentliche Produkt Fleisch hinaus – Spaß mache, was auch für sie persönlich sehr gewinnbringend sei. Diesbezüglich unterstrich Schulleiterin Stefanie Froescheis, dass das Projekt insbesondere auch so gut laufe, weil sich die Lehrkräfte mit ganz besonderem Engagement einsetzen würden, was die Auszubildenden übereinstimmend bestätigten.
Schließlich waren sich die Beteiligten einig, dass das Ausbildungsprojekt zum derzeitigen Zeitpunkt hervorragend laufe und man nicht nur der Zwischenprüfung der Auszubildenden im kommenden Schuljahr gespannt entgegensähe, sondern darüber hinaus auch dem neuen Ausbildungsjahr, in welchem wieder neue indische Arbeitskräfte für Nahrungsberufe in Deutschland begeistert werden. Auch Joachim Lederer machte deutlich, dass hier nicht nur eine bloße Idee bestünde, Fachkräftenachwuchs aus Indien für die Bundesrepublik zu generieren, sondern dass es auch wirklich funktioniere – und das sehr gut. So erhoffe er sich, dass dies nicht zuletzt durch den anwesenden Bundestagsabgeordneten auch die gegenwärtigen Debatten im Deutschen Bundestag erreiche als ein gelebtes Projekt der Integration im Zeichen des Fachkräftemangels in Deutschland und insbesondere in der Grenzregion des Dreiländerecks.